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Nohkalikai

Manchmal geschehen noch Zeichen und Wunder, so wie heute (20.04.2017). Obwohl für die nächsten Tage nur Regen angekündigt war, gab es heute morgen eine Überraschung als die Sonne uns in unserem Balkonzimmer mit weiteren 2 Personen weckte.

Leider dauerte es eine gute Weile bis es Frühstück gab, dafür war es sehr reichhaltig und zur Freude von Stiefi gab es sogar Haferbrei mit Obst. Auf jeden Fall war es viel und gut.

Gut gestärkt zogen wir unsere Wanderschuhe (in dem Fall Turnschuhe) an und liefen los. Ein weiteres Mal kamen wir an den Wurzelbrücken vorbei und mussten erneut ein paar Rupis Wegzoll zahlen. Eigentlich nicht weiter schlimm, aber irgendwie schon komisch, wenn die Person am Kassenhäuschen kaum English spricht und dann auch noch unhöflich ist. Aber sowas kann einem auch noch zuhause passieren nur, dass man dann ein paar Schweizer Franken mehr los ist.

Trockenen Fusses ging es über die bereits erwähnten Wurzelbrücken. Doch bereits beim ersten Anstieg wurden wir nass, zuerst von Oben und dann von Innen. Der Weg bestand aus ungefähr 99% Stufen und ging gute 1000 Höhenmeter hoch. Daher erstaunt es nicht, dass wir innerhalb kürzester Zeit warm bekamen. Der kleine Workout durch die grüne wilde Vegetation war sehr abwechslungsreich. Gegen Ende wurde es noch etwas kniffeliger, denn in dem schön feuchten Klima wächst Moos sehr gut und macht auch vor Steinstufen nicht Halt. Doch nicht nur wegen dem Moos musste man vorsichtig sein, sondern auch riesigen Regenwürmern galt es auszuweichen.

Unbeschadet kamen wir nach drei Stunden oben an. Von hier kann man bis nach Bangladesh sehen. Gerne wäre zumindest Dominik auch durch Bangladesh zurück nach Kalkutta gereist. Aber man hat uns davon abgeraten, sowohl aus Sicherheitsgründen als auch aus Nix-zu-sehen-Gründen oder Schlimmer-als-Indien-Gründen.

Der Weg führte uns weiter Richtung Aussichtspunkt auf die Nohkalikai Wasserfälle. Hier war es schon viel touristischer als unten im Tal. Der Weg zum Parkplatz ist mit Souvenir- und Essensständen gezäumt und zahlreiche Touristen, vor allem aus Indien, kommen hier her, um sich die Wasserfälle von oben anzusehen. Natürlich ohne körperliche Betätigung.

Auf dem Parkplatz standen sehr zu unserer Freude einige kleinere Busse und Taxis. „Das ist ja super, dann können wir noch den Rest des Weges mit dem Taxi fahren.“ dachten wir uns. Tsja, nur wollte von den Taxifahrern keiner „nur“ bis Cherapunji fahren. Schliesslich meinte einer der Fahrer es seien ja nur 10-15 Minuten bis dorthin. „10 Minuten zu Fuss?“ „Ja, es ist nicht weit.“ Obwohl am Horizont weit und breit kein Ort zu sehen war, liefen wir los. Nach zehn  Minuten waren wir in dieser endlosen Landschaft noch nicht sonderlich weit gekommen. Stiefi hatte genug vom Wandern und liess ihren Charme spielen, so dass wir keine zwei Minuten später bei drei Indern im Auto mitfahren durften. Mit dem Auto fuhren wir so noch gut 15 Minuten bis wir direkt vor unserer Herberge herausgelassen wurden. Vermutlich ist nicht allen Indern klar, dass es sich bei Minuten um eine Zeit- und nicht eine Längenangabe handelt. Oder wie erklärt man sich sonst, dass 10-15 Minuten zu Fuss genauso lange sind wie im Taxi? (Ja, ihr lieben Nerds, es gibt auch Lichtminuten und Bogenminuten als Längenangabe. Aber da wäre die Angabe etliche Zehnerpotenzen daneben.)

Mit dem Gemeinschaftstaxi ging es weiter nach Shillong, wo wir uns abends noch mit Trisha und Dave zu einem sehr feinen indischen Abendessen trafen. Trisha gab uns dabei einen guten Einblick in die indische Lebensweise der höheren Kasten. Also spannende Geschichten und fantastisches Essen.

 

 

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