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Myeik

Als wir heute, am 06.03.2017, in Myeik morgens um halb acht ankamen, war es uns egal wie teuer das Hotelzimmer ist und so kamen wir erst einmal im Sun Hotel unter. Nachdem wir etwas Schlaf nachgeholt hatten, gingen wir auf die Suche nach einer Insel-Tour durch die Stadt. Myeik ist ein sehr authentischer Ort, der noch nahezu unberührt vom westlichen Einfluss und Tourismus ist. Die Anzahl der Touristen, die wir heute getroffen haben, kann man an einer Hand abzählen. Wir werden überall mit grossen Augen angeschaut, man lächelt uns zu, winkt oder sagt „Hi!“. Als wir abends mit dem Moto-Taxi heimfahren fährt ein anderes Motorrad neben uns, grüsst auf Englisch und winkt. Unser Lächeln und Grüssen wird immer erwidert, manchmal auch nur durch ein schüchternes Kichern.






In der ersten von drei Reiseagenturen begegnen wir Andre und Hini. Andre ist hier sowas wie der Pionier im Tourismus von Südmyanmar. Von ihm erhalten wir viele nützliche Infos, u.a. dass die nördliche Grenze von Myanmar seit sechs Monaten geschlossen ist, nachdem indische Rebellen einen Polizeiposten überfallen hatten.

Mit Hini unternehmen wir nachmittags eine Free Walking Tour. Nein, nicht wie sonst, wo man am Ende ein Trinkgeld gibt. Sie hätte das tatsächlich komplett gratis gemacht, wir mussten sie nachher überzeugen unser Trinkgeld zu nehmen. Wo wir schon bei unserem ersten Touristen Problem wären. Darf oder soll man Trinkgeld geben, auch wenn es eigentlich gar nicht von den Einheimischen gewollt ist? Wird dadurch eine Erwartungshaltung verursacht? Wie sieht fairer Tourismus aus? Wir wollen ja nicht, dass es hier bald an den schönsten Stränden grosse Beton-all-inklusive-Hotels gibt. Anderseits würden wir es schon begrüssen, wenn hier das Meer nicht als Müllkippe benutzt wird. Eine gute Infrastruktur und Menschenrechte wären auch erstrebenswert. Was kann man als Backpacker also tun und lassen? Was können wir nach unserer Rückkehr noch für das Land hier tun?














Wir diskutieren all diese Fragen öfters und haben für vieles noch keine Antworten gefunden. Wer also Artikel oder Ideen dazu hat, kann das gerne unten in der Kommentarleiste Posten.

Aber zurück zur Free Walking Tour. Hini zeigte uns und auch Tobi (aus der Nähe von London, den Namen könnt ihr euch merken, er taucht noch öfter in Zukunft auf, zumindest hoffen wir das) als erstes den Snack Markt, wo wir uns an Kokosnuss-Pfannkuchen und klebrigem süßen Reis labten. Hier wird übrigens noch mit Holz gekocht. Dann schauten wir in ein Kautschuklager, wo riesige Matten aus Kautschuk lagen. Die Besitzerin erzählte uns dann über ihre Produktion. Weiter ging es zum Elektrizitätswerk. Es ist in privater Hand und besteht aus einer Reihe grosser alter Dieselmotoren. Hier wissen wir von zuhause, dass es u.a. von myclimate Projekte gibt, welche z.B. zur CO2 Reduktion diese Russschleudern durch effizientere ersetzen. Wir sind uns aber nicht sicher, ob sie das auch in Myanmar tun? Da das Elektrizitätswerk privat ist, ist der Strom relativ teuer, das führt dazu, dass die Leute entweder gar keinen Kühlschrank besitzen oder nachts ihren Kühlschrank abschalten. Was im einfachsten Fall zu zähem Fleisch führt oder zu Durchfall.

Weiter führte uns unser Weg zur katholischen Kirche, wo gerade Schulkinder eine Messe zelebrierten. Katholiken sind hier eine absolute Minderheit und der Deal mit den Schulkindern ist, dass sie, wenn sie in die Kirche gehen auch zur Schule dürfen. Kommentieren oder gar diskutieren möchten wir diesen Teil hier nicht.

Der letzte Stopp unserer Tour führte uns zum buddhistischen Tempel, von wo aus man den Sonnenuntergang wunderbar sehen kann. Hier oben war richtig was los und wir wurden oft fotografiert, sowohl heimlich, als Gruppenfoto oder natürlich aus Selfie. Da fühlt man sich schon wie ein Star.







Das Abendessen auf dem Nachtmarkt war leider komplett unspektakulär. Das lag aber nicht an dem Markt, sondern an dem Stand, an dem wir assen. Noch sind wir vom thailändischen Essen verwöhnt. Zum Glück gab es auch einen Eisstand, der den Abend nochmals rettete.

Tipps:

Reiseagenturen, welche ein- und zwei-Tagestouren anbieten, gibt es aktuell drei: 

  1. eine in der Nähe vom Pier, wenn man vom Pier rauskommt die Strasse geradeaus und im ersten Block auf der rechten Seite. Den Namen haben wir leider vergessen, auf maps.me gibt es die auch noch nicht. Wir haben auf jeden Fall dort gebucht.
  2. Die zweite ist unten in der Lobby vom Grande Jade Hotel, dort findet man auch Andre. Die Agentur ist auch sehr zu empfehlen. Sie arbeiten auch teilweise mit der ersten zusammen, aber nicht immer. Preis ist der gleiche und beide sicherlich sehr gut.
  3. Die dritte Agency heisst Mergui Sakura und hat uns nicht zugesagt, man findet sie aber auf maps.me

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