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Der abgeschnittene Rückweg

Eigentlich hätte das heute (10.03.2017) ein ganz entspannter Tag an verschiedenen Stränden sein sollen. Aber das wäre ja ziemlich langweilig für einen Blog, oder?

Mit dem Moped ging es über die kurven- und ebenfalls baustellenreiche Landstrasse zur Abzweigung zum Tizit Strand. Ab dort gleicht die Strasse eher einem trockenen steinigen Feldweg. Stiefi hat jedoch schon jahrelange Lambretta Erfahrung und meisterte diesen Weg spitze.

Da wir hundert Meter zu weit gefahren waren, zeigten uns ein paar Jungs mit ihrem Moped den richtigen Weg zum Strand. Der Weg führte zu Fuss zuerst durch eine Lagune, die man je nach Grösse und Wasserstand knietief oder schultertief durchqueren muss. Wir hatten Glück und es ging nur bis zur Hüfte.

Der Strand war sehr schön, kilometerlang und ausser uns gab es bis auf Emma aus England keine Menschenseele.

Nach einem abkühlendem Bad im Meer und ein bisschen Chillen, liessen wir Emma zurück und fuhren weiter nach Süden bis ans Ende der Halbinsel. Nur zum Essen und Trinken hielten wir unterwegs, ansonsten fuhren wir locker nochmal drei Stunden mit dem Moped durch. 

Unterwegs wurden wir wieder von Gross und Klein (am meisten von Klein) freundlich winkend gegrüsst. Doch kein Vergleich zu der Begrüssung am Ende der Strasse, an der Myat Shin Maw Pagoda. Hier wurden wir von Kindern und Frauen umringt. Es folgte eine längere Fotosession. Wir haben die Pagoda etwas in den Schatten gestellt, sehr zum Leidwesen der Mönche.






Auf dem Rückweg kamen wir noch an einem Kloster vorbei, wo gerade Big Buddha gefeiert wurde. Als wir eine Prozession beobachteten wurden wir zum Essen herein gebeten. Da wir neugierig waren, nahmen wir die Einladung dankend an. Es gab reichlich lokales Essen und zum Glück sprach auch eine der Novizinnen recht gut Englisch. Sie heisst Tata und geht wie viele Sprachbegabte nach Thailand zum Arbeiten, dort lebt sie und verdient deutlich besser als in Myanmar. Tata arbeitet in einer Näherei und stellt T-Shirts für eine britische Firma her. Als wir fertig gegessen hatten, wurden wir noch zur morgigen Feier eingeladen. Um 8 Uhr morgens würde es los gehen, wir sagten zu und verabschiedeten uns.

Als wir an der Abzweigung zu unserer Unterkunft ankamen war es schon lange dunkel. Dieses Mal fuhr Dominik das Moped über den Feldweg. Er hatte die letzten paar Tage das erste Mal einen Roller gefahren und konnte die letzten Tage immer wieder ein bisschen üben und Erfahrung sammeln. Was auf diesem Fahrweg aber viel wichtiger war, ist seine Mountainbike Erfahrung. Vor uns fuhr ein Einheimischer mit einem Polizisten hinten drauf, an einer Stelle mussten wir beobachten wie es sie umhaut. Wir kamen aber unbeschadet am Dorf an. Eine Frau wiess uns so grob den Weg, wir waren uns aber nicht sicher, ob wir sie oder sie uns richtig verstanden hatte​. Im Dorf führt ein steiler betonierter Weg hinab, der auch mit Beach angeschrieben ist. Unten angekommen parkten wir das Moped im Schilf und liefen zu Fuss weiter. Nur mit einer Taschenlampe wanderten wir einen kleinen Trampelpfad entlang. Barfuss durchquerten wir übel riechenden braune Brühe und zwei fast trockene Flussbetten (knöchel tief). Im Schein der Stirnlampe sahen wir viele Tiere des Meeres, Kraben in Muscheln und Tiere, die wir gar nicht zuordnen konnten (10cm gross, springende fischähnliche Reptilien). Es war ein langer Tag bisher und wir freuten uns schon auf Dusche und Bett. Als wir nach einer halben Stunde am Strand ankamen, sahen wir keine Bungalows oder Lichter. Nur der fast volle Mond schien hell. Wir waren am falschen Strand gelandet, wir waren am nördlichen Ende des Grandfather Baches. Wir mussten wieder zurück und erneut nach dem richtigen Weg fragen. Nach einer kurzen Pause machten wir uns auf den Rückweg. Doch der war fast nicht wiederzuerkennen. Es hatte plötzlich überall viel mehr Wasser als zuvor. Wir ahnten Schlimmes, als wir am ersten Flussbett ankamen, war da kein Bett mehr. Die Flut hatte den vor einer halben Stunde noch fast trockenen Weg in einen drei Meter breiten strömenden Fluss verwandelt. An Überqueren war nicht zu denken, ausserdem gab es ja auch noch ein zweites Flussbett auf dem Rückweg zum Dorf. Es erschien uns zu gefährlich durch das strömende Gewässer bei Nacht zu schwimmen. Wir drehten wieder um und konnten sehen wie sich unser Weg auch schnell mit Wasser füllte. Wir müssten einen hohen Punkt finden, um dort zu übernachten, unsere Idee war die Düne am Strand. Auf dem Weg dorthin fielen uns die Worte von jemandem ein, der uns gesagt hatte, dass es einen Wanderweg zwischen Grandfather Beach und Sin Htauk Beach gibt. Und dann fanden wir auch einen Weg, der uns etwas nördlicher führte und schliesslich auch zu den Bungalows. An der Rezeption erzählten wir unsere Geschichte und dass der Roller ja noch im Schilf stünde. Man versicherte uns, dass er gleich jemanden im Dorf anrufen würde, um das Moped den Weg hoch zu schieben. Erleichtert bedankten wir uns, duschten und schliefen mit Blick auf den vom Mond und Lagerfeuer erhellten Strand ein.
Einige Dinge können wir im Blog im Übrigen nicht erwähnen, da es sonst für die Einheimischen zu Problemen kommen könnte. Ihr braucht Euch aber über uns keine Sorgen machen, wir informieren uns immer wieder gut über die Gesetzeslage und verhalten uns gegenüber dem Gesetz und den Menschen hier, nach bestem Wissen und Gewissen, respektvoll.

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1 Kommentar

  1. Pepoo 27. April 2017

    haha das nenn’ich mal Adventure! Hoffe ihr habts am nächsten Tag zu den Mönchen geschafft 😉
    Diese Geschichte müsst ihr mir dann nochmals ausführlich erzählen.

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